• Kostenfreier Versand ab 25 € (nur in Deutschland)
  • Schnelle Lieferung
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

Tagged with 'Werk der Woche'

Werk der Woche – Carl Orff: Die Bernauerin

Zum 125. Geburtstag des Komponisten Carl Orff am 10. Juli 2020 sollte Die Bernauerin beim Orff Festival erstmals in einer reduzierten Fassung für kleinere Bühnen und Ensembles aufgeführt werden. Coronabedingt verschob man die erste Aufführung der neuen Version von Paul Leonard Schäffer auf den 4. August 2021. Welche Spielstätte könnte dem „bairischen Stück“ besser gerecht werden als der Florian-Stadl des Klosters Andechs, in dessen Wallfahrtskirche Orff beigesetzt wurde?
„Ich bin ein Altbayer, in München geboren und diese Stadt, dieses Land, diese Landschaft haben mir viel gegeben und mein Wesen und Werk mitgeprägt.“ (Carl Orff)

Mit Die Bernauerin setzte Carl Orff seiner Heimat ein Denkmal, das sowohl von Friedrich Hebbels gleichnamigem Drama als auch von altem Liedgut inspiriert ist. Das Stück erzählt die bewegende Geschichte der Agnes Bernauer, die im 15. Jahrhundert in einer nicht standesgemäßen Ehe mit Albrecht dem III. von Bayern lebte. Orff betrieb intensive Studien, um sein Libretto in authentischer bayerischer Sprache des 15. Jahrhunderts zu verfassen. Wort und Musik erhalten dasselbe Gewicht, und die mundartliche Färbung wird zum lautmalerischen und rhythmischen Element der dramatischen Form.

Illustration: Die Bernauerin, Staatsoper Stuttgart 1965 · Figurinen von Liselotte Erler

 

Werk der Woche – Christian Jost: Concerto noir redux

Das Konzerthaus Berlin feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat Christian Jost ein neues Violinkonzert geschrieben. Beim Musikfest Berlin wird das Concerto noir redux nun uraufgeführt. Solist am 6. September ist Christian Tetzlaff. Das Konzerthausorchester Berlin begleitet ihn unter der Leitung von Christoph Eschenbach.

Ursprünglich sollte Josts zweites Violinkonzert den gleichen Titel tragen wie seine Oper “Reise der Hoffnung - Voyage vers l'espoir”. Nachdem die Proben zu ihrer Uraufführung in Genf im März abgebrochen werden mussten, orientierte sich Jost bei der Komposition um. Nun sollte das Konzert der neuen Situation, dem Shutdown und der Corona-Krise Rechnung tragen.

Christian Jost – Concerto noir redux: Violinkonzert aus dem Shutdown


Nicht nur der Grundcharakter wurde ein anderer, auch die Orchesterbesetzung musste verkleinert werden. So gibt es nun ein Concerto noir und die reduzierte Fassung Concerto noir redux

Normalerweise komponiere ich mit einer klaren Vorstellung der Form und des Klanges, also des kompletten strukturellen Verlaufs der Komposition. Nicht so bei diesem Werk. Die Idee des unmittelbaren Anfangs, dass sich aus dem Unisono der ersten Violinen mit der Solostimme, diese herauslöst, war meine einzige Vorgabe. Von dort ausgehend sollte das Werk quasi übernehmen und die Komposition leiten. So entstand eine einsätzige organische Struktur, die von drängenden rhythmischen Zellen geprägt und mit nur einer Tempoangabe versehen ist: Viertel 76 espressivo. Die Komposition vollendete ich quasi mit dem Ende des Shutdowns und da diese in Farbe und Ton eher ein dunkel gefärbtes Werk entstehen ließ, schien mir der Titel “Concerto noir“ perfekt.  Christian Jost

Illustration: Adobe Stock / lakkot, Joe Quiao