Le Grand Macabre
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Beschreibung
„Die Oper spielt im total heruntergekommenen, dennoch sorglos gedeihenden Fürstentum Breughelland. Hauptakteur ist Nekrotzar, der Große Makabre, eine sinistre, zwielichtige, demagogische Figur mit unerschütterlichem Sendungsbewusstsein. Er behauptet, der Tod selbst zu sein, der nach Breughelland gekommen ist, um heute um Mitternacht, mit Hilfe eines Kometen, das ganze Volk und die Welt auszulöschen. Zwar zieht er in finsterem, großartigem Pomp in den fürstlichen Palast ein und verkündet dort siegessicher seine apokalyptischen Drohungen. Doch gerät er in den Sog des allzu irdischen Treibens der Breughelländer und wird vom Hofastrologen und dessen Zechkumpan Piet vom Fass dermaßen unter Alkoholeinwirkung gesetzt, dass seine erhaben-pathetische Geste, mit der er das Ende der Welt vermeldet, wirkungslos verpufft. In ihrem Rausch wähnen sich die Breughelländer schon im Himmel, doch allmählich stellt sich heraus, dass sich im Himmel alles genauso zuträgt wie auf Erden. Alle sind noch am Leben, allein Nekrotzar, der Große Makabre, stirbt aus Gram, sein heiliges Ziel verfehlt zu haben. Falls er der Tod war, ist jetzt der Tod tot, also ist das ewige Leben angebrochen und die Erde gleich mit dem Himmelreich: Das Jüngste Gericht hat stattgefunden. Wenn er aber nur ein anmaßender Scharlatan, ein dunkler falscher Messias war und seine Sendung nichts als leere Phrase, so geht das Leben weiter wie gewöhnlich – eines Tages stirbt jeder, doch nicht heute, nicht sofort.”
Le Grand Macabre ist keine Tragikomödie im geläufigen Sinn, sondern ein Werk, das sich in kein Klischee einzwängen lässt – eine Sui-generis-Oper, die vieles der Pop-Art verdankt und eher in der Tradition des mittelalterlichen Totentanzes, des Mysterien- und Kasperlespiels sowie des Jahrmarktund des Vorstadttheaters steht. Grundthema der Oper sei – so meinte Ligeti – die Aufhebung der Angst durch Verfremdung, indem man sehr ernste Dinge lächerlich macht. Ironische Distanz zu den Dingen zu halten, sei sehr wichtig. (Constantin Floros, Quelle: Salzburger Festspiele 1997)
Orchesterbesetzung
Bühnenmusik: Instrumentalisten aus dem Orchestergraben