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Werk der Woche – Rodion Shchedrin: Beethovens Heiligenstädter Testament

Zum Beethoven-Jahr spielt das Sibelius Academy Orchestra am 1. Februar 2020 Beethovens Heiligenstädter Testament von Rodion Shchedrin. Unter der Leitung von Sakari Oramo ist dieses Werk im Abschlusskonzert des Sibafestes in Helsinki gemeinsam mit Stücken von Kaija Saariaho und Gustav Mahler zu hören.

Im Jahr 1802 schrieb Ludwig van Beethoven an seine Brüder Karl und Johann einen Brief, in dem er die Auswirkungen seiner fortschreitenden Ertaubung beschrieb: „O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misanthropisch haltet oder erkläret, wie unrecht tut ihr mir. Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem, was euch so scheinet (…)“. Mit diesen Worten begann Beethoven dieses bewegende Dokument, das nach seinem Tod „Heiligenstädter Testament“ genannt wurde.

Rodion Shchedrin - Beethovens Heiligenstädter Testament

Shchedrin komponierte im Jahr 2008 eine Konzertouvertüre als Auftragskomposition für das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Dieses Stück reflektiert auf beeindruckende Weise die Klage Beethovens und besitzt die gleiche Orchesterbesetzung wie dessen 3. Sinfonie „Eroica“.

Wenn der Komponist von einer Emotion, einem Gedanken oder einer Idee des großen allgemein menschlichen Klanges besessen ist, dann wird ein Werk geboren, das alle, die es anrühren, mitzureißen vermag. – Rodion Shchedrin

Am 21. und 23. Februar 2020 wird das Orquesta Sinfónica Nacional de México unter der Leitung von James Burton Beethovens Heiligenstädter Testament von Shchedrin erstmals in México aufführen. Die Bielefelder Philharmoniker eröffnen ihr Konzert am 9. Februar 2020 mit dem Praeludium von Shchedrin – ebenfalls ein Werk mit Beethoven-Bezug. Es ist ein Vorspiel zur 9. Sinfonie und zitiert Klangfarben und Harmonien aus dem berühmten Werk.