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Sounds Of The World

12 Guitar Duets


– als gedruckte Ausgabe oder Download-PDF –

In "Sounds Of The World" präsentiert Stephan Bormann mit zwölf abwechslungsreichen Gitarren-Duetten eine kompositorische Weltreise. Jedes Stück ist von einem bestimmten Kulturraum inspiriert. Stilistisch vielseitig bewegt er sich von Europa nach Süd- und Nordamerika bis hin zum Orient und weckt dabei die unbändige Spielfreude eines jeden akustischen und E-Gitarristen.

Das vorliegende Buch enthält die Noten beider Stimmen als Partitur in einer leichten und einer fortgeschrittenen Version. Die TABs sowie Audiodateien aller Stücke und Versionen sind zudem als kostenfreier Download erhältlich.

Work of the Week – Luigi Nono: Intolleranza

A full year after the originally scheduled date, Salzburg Festival is presenting a new production of Intolleranza by Luigi Nono on 15 August. Directed by Jan Lauwers,  Sean Panikkar and Sarah Maria Sun will take the leading roles as 'the emigrante' and his fellow. In the pit, Vienna Philharmonic will be conducted by Ingo Metzmacher.

Intolleranza, composed in 1960/1961 is Luigi Nono’s first work for the stage. Its Italian description as Azione scenica underlines its renunciation of a narrative form of music theatre – the libretto has no coherent plot. Nono instead employs poems and documentary texts such as political interrogations and news headlines which are interwoven into the action as periodical highlights. Influences from Brechtian theatre are clearly recognisable, for example the audience becomes actively involved in what is happening on stage and is confronted by a question: under what conditions and against what political opposition is it possible to be consciously humane?

In eleven scenes, Nono describes the journey of the protagonist ‘emigrante’ on the way to his new homeland, making reference to contemporary and past historical events. The emigrante experiences a demonstration for peace, political interrogation and torture. Intolleranza is a politicalethical plea against violence, intolerance, discrimination and racism and has lost none of its relevance 50 years after its composition.
‘You, who shall resurface following the flood / in which we have perished, / remember / also the dark time / that you have escaped.’ (from the libretto)

After the opera was called Intolleranza 1960 at its world premiere, it has become common to add the current year to the work title. Wuppertal Opera is currently presenting a series of streamings, entitled Intolleranza 2021. The upcoming season will also see a number of stage performences with audience at Wuppertal.

 

 

Werk der Woche – Luigi Nono: Intolleranza

Ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin feiert Intolleranza von Luigi Nono am 15. August bei den Salzburger Festspielen Premiere. In der Inszenierung von Jan Lauwers sind Sean Panikkar und Sarah Maria Sun in den Hauptrollen als Flüchtling und dessen Gefährtin zu sehen. Es spielen die Wiener Philharmoniker und am Pult steht Ingo Metzmacher.

Das 1961 vollendete Intolleranza  ist Luigi Nonos erstes Bühnenwerk und verweist – als Azione scenica  bezeichnet – auf die Abkehr von einem erzählenden Musiktheater. Das Libretto ist keine zusammenhängende Geschichte; Nono verwendet vielmehr Gedichte und dokumentarische Texte wie politische Verhöre, Schlagzeilen oder Texte von Folterungen, die wie Schlaglichter das Geschehen begleiten. Deutlich sind Einflüsse des Brecht’schen Theaters erkennbar, indem das Publikum aktiv in das Geschehen einbezogen und vor die Frage gestellt wird, wie, unter welchen Bedingungen und gegen welche vor allem politischen Widerstände wahres, bewusstes Menschsein möglich ist.

In elf Stationen beschreibt Nono die Reise des Protagonisten auf dem Weg in seine Heimat, aus der er geflüchtet war. Dabei greift der Komponist auf damals gegenwärtige wie auch auf vergangene historische Ereignisse zurück. Der Protagonist durchlebt eine Friedensdemonstration ebenso wie ein polizeiliches Verhör, eine Folterung im Konzentrationslager und eine humanitäre Katastrophe durch eine Flutwelle auf seiner Flucht. Intolleranza ist ein politisch-ethischer Appell gegen Gewalt, Intoleranz, Diskriminierung und Rassismus und heute auf schockierende Weise ebenso gültig wie vor 60 Jahren.
„Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut / in der wir untergegangen sind / gedenkt / auch der finsteren Zeit / der ihr entronnen seid.“ (aus dem Libretto)

Nachdem Nono das Stück bei seiner Uraufführung Intolleranza 1960 bezeichnete, ist es üblich geworden, die Jahreszahl der jeweiligen Premiere an den Titel anzuhängen. Am Opernhaus Wuppertal läuft derzeit noch eine Serie von Streaming-Aufführungen unter dem Titel Intolleranza 2021. In der kommenden Spielzeit wird das Stück dort auch vor Publikum gespielt.

Foto: Luigi Nono 1961 (koloriert); © Archiv Schott Music

 

von Weber: Werke für Klavier zu vier Händen

Serie VII: Klaviermusik Band 4


– Partitur und Kritischer Bericht –

Die Gesamtausgabe soll sowohl für die wissenschaftliche Auseinandersetzung als auch für die werktreue Pflege der Musik Carl Maria von Webers eine verlässliche Grundlage schaffen. Dem Standard neuester historisch-kritischer Ausgaben folgend werden auf der Grundlage aller erreichbaren Quellen authentische Werktexte vorgelegt und mit einer eingehenden Dokumentation der Werkgenese und ggf. abweichender Fassungen verbunden. Der historische Stellenwert der Werke wird durch die Darlegung ihrer Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte und durch die Kritischen Berichte erschlossen. Der vorliegende Band versammelt Webers selbstständige Werke für Klavier zu vier Händen. Diese Kompositionen umfassen die Six petites pièces faciles op. 3 (1803), die Six pièces op. 10 (1809) sowie die Huit pièces op. 60, die 1819 fertiggestellt wurden.

Mehr zur Reihe Carl Maria von Weber - Sämtliche Werke

Karel Husa: 100. Geburtstag am 7. August 2021

Im August gedenken wir des tschechisch-amerikanischen Komponisten Karel Husa,
mit dem wir gerne seinen 100. Geburtstag gefeiert hätten. Nachdem er bis ins hohe Alter
aktiv war, mussten wir erst vor wenigen Jahren von ihm Abschied nehmen.

Die  Zusammenarbeit von Schott Music und Husa konzentrierte sich auf seine frühen Kompositionen. Die enge Verbundenheit und gemeinsame Arbeit an den Verlagswerken erstreckte sich jedoch bis in die Gegenwart.

Husas vor allem durch den Krieg und dessen Folgen gezeichnetes Leben brachte ihn über
viele Stationen von Prag in die USA, wo er bis 1992 als Dirigent und Professor an der Cornell
Universität und am Ithaca College arbeitete. Husa gewann mehrere Preise, darunter den
Pulitzer Preis für sein 3. Streichquartett und den Grawemeyer Award für sein Cellokonzert.
Mit fast hundert Aufnahmen ist Husa auch auf Tonträgern prominent vertreten.

Hakim: Variationen

über "Freu dich sehr, o meine Seele" für Orgel


– Noten –

Die vorliegenden Variationen basieren auf dem Choral „Freu dich sehr, o meine Seele“. Variation I, Maestoso, präsentiert das Thema in feierlicher kanonischer Ausprägung, eingebunden in dichte, engmaschige Harmoniefolgen. Variation II, Allegro, ist in polyphone Linien eingekleidet, die an Bachs Choräle aus dem „Orgelbüchlein“ erinnern. Variation III, Vivace, ist ein spielerisches Bicinium, das den Cantus firmus in der Sopranstimme darstellt, während der Bass in einem Staccato-Duett umherspringt. Variation IV, Adagio, entfaltet reiche chromatische Harmonien, die eine üppige Kulisse für ein Pedalsolo darstellen. Variation V, Vivace, präsentiert den Choral in detaché-Noten in der linken Hand, während die rechte Hand und das Pedal eine spielerische Begleitung bilden. In Variation VI, Andante, schwankt die Melodie zwischen Dur- und Molltonarten mit synkopierten Akkorden in der linken Hand und einer pizzicato-Bassbegleitung der Cantilena. In der abschließenden Variation VII, Presto, zeigt die linke Hand das Thema in Blockakkorden. Die rechte Hand präsentiert eine überschwängliche Girlande aus Sechzehntelnoten und das Pedal sorgt für rhythmische Fahrt mit trommelähnlichen Akzenten.

Mehr zur Reihe Edition Schott

Schreier: I begli occhi

5 sonetti di Petrarca per 5 voci (SSATB)


– Noten –

"Mit den Petrarca-Vertonungen setze ich meine Beschäftigung mit klassischer italienischer Literatur fort, nachdem ich 2011 bereits Michelangelo und 2013 Ariost vertont habe. Der Gestus und die Harmonik des Stückes sind ganz aus dem Text heraus entwickelt und aus den Empfindungen, die dort ausgedrückt werden. Petrarcas Lyrik ist eine immer wieder aufs Neue ansetzende Erkundung von Schönheit und Schmerz: Schönheit, die im Schmerz liegt, und Schmerz, der von Schönheit verursacht wird." Anno Schreier

Mehr zur Reihe Edition Schott

Werk der Woche – Carl Orff: Die Bernauerin

Zum 125. Geburtstag des Komponisten Carl Orff am 10. Juli 2020 sollte Die Bernauerin beim Orff Festival erstmals in einer reduzierten Fassung für kleinere Bühnen und Ensembles aufgeführt werden. Coronabedingt verschob man die erste Aufführung der neuen Version von Paul Leonard Schäffer auf den 4. August 2021. Welche Spielstätte könnte dem „bairischen Stück“ besser gerecht werden als der Florian-Stadl des Klosters Andechs, in dessen Wallfahrtskirche Orff beigesetzt wurde?
„Ich bin ein Altbayer, in München geboren und diese Stadt, dieses Land, diese Landschaft haben mir viel gegeben und mein Wesen und Werk mitgeprägt.“ (Carl Orff)

Mit Die Bernauerin setzte Carl Orff seiner Heimat ein Denkmal, das sowohl von Friedrich Hebbels gleichnamigem Drama als auch von altem Liedgut inspiriert ist. Das Stück erzählt die bewegende Geschichte der Agnes Bernauer, die im 15. Jahrhundert in einer nicht standesgemäßen Ehe mit Albrecht dem III. von Bayern lebte. Orff betrieb intensive Studien, um sein Libretto in authentischer bayerischer Sprache des 15. Jahrhunderts zu verfassen. Wort und Musik erhalten dasselbe Gewicht, und die mundartliche Färbung wird zum lautmalerischen und rhythmischen Element der dramatischen Form.

Illustration: Die Bernauerin, Staatsoper Stuttgart 1965 · Figurinen von Liselotte Erler

 

Strauss: Elektra

Tragödie in einem Aufzug von Hugo von Hofmannsthal


– Partitur, Gesamtausgabe –

Richard Strauss stand unter Zeitdruck. Noch während er an Elektra komponierte, kümmerte er sich um die Klavierauszüge und das Orchestermaterial für die Uraufführung am Königlichen Opernhaus Dresden. Die vorlegende kritische Revision orientiert sich an allen von Strauss autorisierten Notendokumenten. Die Herausgeber werten außerdem sämtliche Textquellen aus, wie zum Beispiel die Briefe an den Verleger Adolph Fürstner. Das Ergebnis ist eine fehlerbereinigte Fassung mit einer präzisen Artikulationsbezeichnung und mit autographen Strich-Optionen. In einem von Strauss bearbeiteten Klavierauszug fand sich sogar eine Angabe, wo man eine Pause einrichten könnte.

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